Geburt_Nishinoshima

31. Oktober 2015

Erlebnisbericht der ersten Website-Geburt

Eine Zusammenfassung des Entstehungsprozesses meiner ersten Website, die nicht mehr online ist.

Am Anfang ist der Wunsch und der zündende Funke. Darauf folgt das lange Ausbrüten. Am Schluss steht eine mehr oder weniger strenge Geburt.
Ob die Freude am «Baby» gross ist, hängt auch vom gewählten Tool ab.

Nichts geht ohne Gedankenarbeit:

  • Was zeichnet mein Angebot aus, wo genau unterscheide ich mich von allen anderen? Der USP ist gefragt.
  • Für wen ist die Site gedacht? Welche Bedürfnisse hat die Zielgruppe?
  • Was will ich erreichen mit meinem Online-Auftritt?

Bis diese Fragen beantwortet sind, braucht es Zeit . . . und die Hilfe eines Profis. Alleine fehlt einem die distanzierte Aussensicht. Erstaunlich war für mich, dass ich trotz Zweifeln schliesslich alle Fragen beantworten konnte und erst noch in Schwung kam dabei. Der Prozess setzte Energien frei und war sehr anregend. Die eigene Arbeit zu reflektieren und zu analysieren bringt einen natürlich immer weiter. Das Wichtigste war für mich, den Kern herauszuschälen und immer wieder alles auf diesen Kern zu reduzieren – to the bone.

Visualisierung

Wie soll ich den Knochen meinen Lesern präsentieren? Was für Fleisch soll um den Knochen sein?
Brainstorming mit anderen Leuten löst Blockaden und erweitert den Horizont. Ohne Austausch und Kritik geriet ich in eine Sackgasse, ohne sie zu erkennen.

  • Recherchieren, wies die anderen machen.
  • Sich inspirieren lassen oder erkennen, wie ichs sicher nicht machen möchte.
  • Alle Umsetzungsideen ungefiltert aufschreiben, zensurieren und aussortieren kann ich später.
  • Mindmaps lassen dem Hirn Platz für Ideen und verknüpfen alles optisch.
  • Reifen lassen, immer wieder Feedbacks einholen zum Zwischenstand.
  • Klick, die passende Idee ist da!

Ohne Unterstützung von Könnern aus den Bereichen Gestaltung und Programmierung geht nun nichts mehr.

Website oder Blog?

Die Suche nach der passenden Form und dem entsprechenden Tool zur Umsetzung ist nicht ganz ohne. Da verfliegen die Stunden wie im Nu! Solls eine klassische Website sein mit mehreren Unterseiten oder eine Onepage? Oder gar ein Blog? Text-Bild-Verhältnis? … und überhaupt. Almost lost in space …
Ich habe mich für einen Blog entschieden, weil ich eine lebendige Seite will. Ich möchte die Leser mit Minigeschichten aus der Sprachwelt unterhalten und mein Wissen, meine Entdeckungen mit Ihnen teilen. Nur das Einstiegsbild, mein Kernstück, muss statisch sein sowie die zwei Seiten mit meinem Angebot und dem Kontakt.

Vorlagen benützen oder selbst gestalten?

Zuerst hab ichs mit WordPress und einem Gratis-Template versucht und bald aufgegeben. Eine WordPress-Seite zu bespielen und eine von Grund auf neu zu erstellen, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Über einen befreundeten Programmierer stiess ich auf Ghost, ein sehr einfaches Blogging-Tool, das auch von Ghost selbst gehostet wird. Die Auswahl an Templates, sogenannten Themes, ist genügend gross, damit man ein geeignete Vorlage für sein Projekt findet. Neue Templates lassen sich auf den bestehenden Blog laden und schon erscheint er in anderem Design. Der Support bei Ghost ist meistens schnell, aber nicht immer hilfreich. Er kann auch ganz ausbleiben.
Damit ich mich für eine Vorlage entscheiden konnte, musste ich mir schon vorher überlegen, was für Bilder ich hochladen will und wie die Seite aussehen soll.

Und wieder:

  • Recherchieren und durch die Themes-Wälder streifen
  • Sitemap-Skizzen erstellen
  • Auswahl des Tools zusammen mit einem Profi treffen

Templatesammlung für verschiedene Plattformen: http://themeforest.net
Onepage-Beispiele: https://onepagelove.com

Umsetzung

Endlich darf ich machen! Zuschneiden, schrauben, hobeln, schleifen und polieren.
Während der Umsetzung stiess ich noch auf einige offene Fragen, die ich nur mit einem Programmierer zusammen lösen konnte. Da sind plötzlich Untiefen aufgetaucht, die nicht auf meiner Karte verzeichnet waren.

Fazit

Den Aufwand hatte ich unterschätzt. Mein Ziel, rasch eine einfache Website zu erstellen, liess sich nicht so tifig erreichen wie gedacht. Unterwegs lernte ich viel und es machte mir Spass, das Resultat zu sehen und den Blog zu bespielen.
Oft fehlt mir leider die Zeit, um zu bloggen. Auch gut, da ich absorbiert bin mit Aufträgen.

Meine aktuelle Website hat Lukas Huggenberg erstellt. Er progammiert effizient individuelle WordPress-Websites und sorgt für den Unterhalt. Somit kann ich mich voll um den Inhalt kümmern. Eine grosse Erleichterung, mit einem Fachmann zusammenzuarbeiten!

 

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Bild links: Die Vulkaninseln Filicudi und Vulcano nördlich von Sizilien sollen eine Reise wert sein. Ausschnitt aus dem Ortelius-Atlas; Epitome theatri Orteliani. Nova editio. Gedruckt in Antwerpen, 1595.

alt

So dramatisch wie bei der Geburt dieser Insel im Pazifik muss es bei einer Website nicht ablaufen.
Gute Planung und ein persönliches Konzept helfen.

 

 

 

 

Das Titelbild dieses Posts zeigt die neue kleine Insel bei Nishinoshima.